31.12.2010 - Frankfurt - 32. Spiridon Silvesterlauf

„Schnee und Eis stören zum Jahresausklang die Sportler“. Eine seltsame Überschrift der Frankfurter Neue Presse für den 32. Silvesterlauf in Frankfurt. Der größte Silvesterlauf in Hessen hatte dieses Jahr zwar nur 1350 Starter, aber mit tropischen Bedingungen war wirklich nicht zu rechnen. 40 der 118 Silvesterläufe in Deutschland waren wegen der eis- und schneebedeckten Strecken abgesagt worden, doch das stand in Frankfurt nie zur Debatte.

Auch ich hatte mir den Silvesterlauf als Abschluss eines tollen Sportjahres mit den Höhepunkten beim Ironman und dem New York-Marathon ausgesucht. Die Taktik, aus der letzten Startgruppe in der Spitze loszulaufen war nur die ersten 1200m gut. Dann lief ich bereits auf die langsamsten Läufer der zuvor gestarteten Gruppe auf. Den Streckenzustand hatte ich vorher nicht ausgiebig genug begutachtet, denn außer km 1 und 9, die alte Flughafenstraße, war die Strecke von einer ordentlichen Schneedecke bedeckt und es konnte häufig nur in den Fahrspuren von Fahrzeugen, die dort schon gefahren waren, gelaufen werden. Ich wollte nun an „allen“ vorbei und musste einige Körner im Tiefschnee lassen. Ansonsten herrschten bei 0 Grad, Windstille und Niederschlagsfreiheit faire Bedingungen.

Mein einzig verbliebenes Ziel konnte nun das Unterbieten der 50-Minuten-Schallmauer sein. Mit einer Zeit von 49:54 Minuten gelang das. In der Altersklasse bedeutete das Platz 74 und Platz 332 im Gesamt von 176 bzw. 911 Startern.

Der frühere Weltklasse-Triathlet Lothar Leder aus Darmstadt kam nach 45:23 Minuten als 138. ins Ziel. «Wie war deine Zeit?», fragte er noch außer Atem den Marokkaner Younes Ammouta (LG Eintracht Frankfurt). Als er 30:59 Minuten hörte, konnte er dem Sieger nur anerkennend auf die Schulter klopfen. Auf dem kräftezehrenden Untergrund in der Tat eine beachtliche Zeit.

Bei den Frauen setzte die erst 17-jährige Äthiopierin Fraol Bezabeh (LG Eintracht Frankfurt) leichtfüßig die Akzente und gewann in 37:09 Minuten. Vorjahrssiegerin Jenny Schulz (Skills 04 Frankfurt) stand diesmal im wahrsten Sinn auf verlorenem «Schneeboden» und musste nach 37:55 Minuten der DM-Dritten deutlich den Vortritt lassen.

Alle Ergebnisse gibt es hier.